Wow, was ein Festival!
Zum 5. Mal fand das Maifeld Derby in Mannheim statt, leider das erste Mal, dass wir mit am Start waren.
Claus fehlte ein bisschen das dreckige Festivalgefühl, Laura hingegen ist großer Fan der ruhigeren und melancholischen Musik und findet die Atmosphäre und Entspanntheit außergewöhnlich und Abwechslung zu anderen Festivals.
Ziemlich unvoreingenommen sind wir dort hingegangen und kannten nur wenige Bands vorher – klar war, dass Claus unbedingt zu Brand New und Laura zu Mogwai muss. Hier eine kleine Zusammenfassung von unseren Highlights – natürlich haben wir noch mehr gesehen und gehört, aber das wäre vielleicht Off-Topic, hier eine detaillierte Beschreibung zu posten.
Absolutes Highlight war das Konzert der jungen AURORA – eine Mischung irgendwo zwischen Florence and the Machine und Björk. Da steht eine 18-jährige Norwegerin auf der Bühne, furchtbar schüchtern und überwältigt vom vollen Palastzelt und hingerissen von kleinen Seifenblasen die durch die Luft schweben. Ihre Stimme ist dabei gar nicht schüchtern, so singt sie sich mit voller Brust durch die gesamte Tonleiter und tanzt und bewegt ihre Hände vor ihrem Gesicht und Brust, als wären ihre Stimmbänder ein Saiteninstrument. Und die Texte, wow. Muss man sich auf jeden Fall nochmal anhören und die Platte kaufen.
BRAND NEW haben die Bühne gut gerockt – leider war doch bemerkbar, dass das Publikum weniger Rock und Moshpit Affinität besitzt. Für Liebhaber aber dennoch toll, die Band gesehen zu haben – sind die ja nur selten in Deutschland zu Besuch. Aber vielleicht klappt’s bei der Tour im Herbst nochmal und dann mit allem Dreck und Gerempel was dazu gehört!
MOGWAI. Was ein Brett. Ein Gewitter an Gitarren und Sounds und Bass und zufriedenen Menschen, die um einen herum schweigen und mit geschlossenen Augen die Musik auf sich einprasseln lassen. Der Hörsturz am nächsten Tag gehört dazu.
Absolute Überraschung und ein weiteres Highlight war für uns die Lesung von NAGEL. Nagel hat früher mal bei Muff Potter gespielt und ein Buch geschrieben, über’s Reisen und die Städte und deren Eigenheiten. Vervollständigt wird es durch Drive-By Shots (so auch der Name des Buches) von allen möglichen Dingen, die Nagel dabei über den Weg laufen. Die Lesung war die lustigste, die wir jemals erlebt haben, stilecht trinkt Nagel Weißwein und raucht eine nach der anderen Zigarette auf der Bühne. Das Buch ist lesenswert, die kleinen Anekdoten zwischendrin die nicht im Buch stehen sind auch nicht zu verachten, weshalb wir jederzeit wieder auf eine Lesung gehen würden!
Weitere schöne Erlebnisse des Festivals außer der Musik:
Dauer-Lager bei unseren Freunden von ANTIGHOST! Die haben da einen echt großen Stand aufgebaut und fleißig Siebdrucke verkauft.
Wir haben Tim und Johanna von MAWAYOFLIFE getroffen, die beiden haben vor ein paar Wochen einen super Beitrag auf ihrem Blog über uns geschrieben. Wir verstehen uns aber auch außerhalb von Blogs und Studios und Arbeit super gut, also war das Bier und Wein trinken mit den beiden eine prima Ergänzung zum Festival.
„Hey, du bist der doch Claus aus dem WERFTSTUDIO!“ – wow, werden wir jetzt berühmt oder was?